Wäre ich nicht über die in japanischen Schriftzeichen gehaltenen Texte im Inneren des Booklets gestolpert, hätte ich kaum mitbekommen, dass diese Band aus dem Land des Lächelns kommt. Wobei man aber sagen muss, dass letzteres, also das Lächeln, nicht ganz ihr Ding zu sein scheint, so verzweifelt wie der Sänger da seine Texte skandiert.
Der eigenwillig hohe Gesang mahnt ein wenig an Ted Leo und VAN PELT, dazu gesellen sich Songstrukturen à la QUICKSAND und ein Schuss SPOOKEY RUBEN. Sechs Stücke sind auf der schick aufgemachten CD drauf, von denen die ersten drei irgendwie nur nerven.
Aber dann passiert da irgendwas, was ich nach mehrmaligem Durchhören immer noch nicht genauer beschreiben kann. Also entweder hat sich das Ohr an diesen kruden Aufschrei von Verzweiflung gewöhnt und beginnt dann nur noch die positiven Elemente herauszuhören, oder aber die werden zum Ende hin doch immer besser - das soll's ja geben.
Jedenfalls kann ich der zweiten Hälfte der CD wesentlich mehr abgewinnen, ist vielleicht auch der zunehmende Einsatz elektronischer Elemente - keine Ahnung. Wermutstropfen ist aber der schwammige und verdammt höhenlastige Sound, der sicher zur anfänglichen Verstörung sein Quäntchen beiträgt.
(31:49) (6/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Frank Schöne