Mitte der Achtziger tourte sich Johnny Thunders, der einst mit den NEW YORK DOLLS in der ersten Hälfte der Siebziger Punk gewesen war, bevor Punk definiert wurde, in der ganzen Welt den Arsch ab. Zu seiner Band gehörten Tony St. Helene sowie Keith Yon, letztere ehemals Mitglieder der englischen Band THE TRIBESMEN. Mit diesen spielt er im August 1985 in London die LP „Que Sera Sera“ ein und nutzte es aus, dass eine Menge Leute in der Nähe waren, die man als Gäste dazuholen konnte. So sind bei den im Original zehn Songs als Gastmusiker:in und/oder -sänger:in unter anderem Stiv Bators, Wilko Johnson, Dave Tregunna, Jerry Nolan, Mike Monroe und Patti Palladin zu hören. Alles in allem gelang Thunders hiermit noch mal eine solides Spätwerk, sein drittes Soloalbum sollte auch sein letztes bleiben bis zu seinem Tod im April 1991. Das Album kam damals gut an, und man kann das nachvollziehen: Die Produktion war solide, die Songs auch, etwa „Short lives“, ein Duett von Thunders mit Patti Palladin. Nun hat dieses Album die ultimative Überarbeitung bekommen und wurde als Triple-CD-Box neu aufgelegt. Auf einer CD ist das originale Album zu hören, auf einer weiteren Live-Mitschnitte von der Tour dazu aus der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden, und auf der „Haupt-CD“ schließlich gibt es so was wie den „Director’s Cut“ des Albums mit neuen Abmischungen sowie damals ausgelassenem Material, etwa Jerry Nolans „Countdown love“ sowie „Talk about love“. Neu gemischt wurde das alles von Pat Collier, einst Gitarrist bei den VIBRATORS, und ergänzend kommen Outtakes und Remixe hinzu. Ein massives Projekt, das um ein dickes Booklet mit Linernotes, Songtexten und Fotos ergänzt wird und einem das Album definitiv näher bringt, als es ein banaler Rerelease hätte tun können. „Cool operator“ erweist sich sogar als kleiner Hit mit seinem angedeuteten Dub-Rhythmus, und „Que sera sera“ ist zwar etwas cheesy, aber in der Thunders-Version durchaus charmant.
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