1964 veröffentlichte Johnny Cash dieses legendäre Konzeptalbum, auf dem er sich mit dem Bild der US-Amerikaner gegenüber den Ureinwohnern auseinandersetzt. Konzeptalben waren zur damaligen Zeit ein eher noch seltenes Phänomen, aber da Cash schon im Jahr zuvor mit „Blood, Sweat & Tears“ ein erfolgreiches Konzeptalben über die Arbeiterklasse veröffentlicht hatte, dürften die verkaufspolitischen Bedenken bei seinem Label Columbia nicht allzu groß gewesen sein.
Anders dürfte es sich beim gewählten Thema gestaltet haben. Eventuell dem Zeitgeist der Sechziger entsprechend, aber für einen kommerziell erfolgreichen Musiker dennoch gewagt und aus tiefer innerer Überzeugung heraus, fasst Cash bei der Thematik des Umganges mit den nordamerikanischen Ureinwohnern und dem bis dahin oftmals verzerrten Bild von diesen, ein sehr heißes Eisen an.
Seien es immer wieder gebrochene Versprechen der Regierung gegenüber den Ureinwohnern, die Verbrechen weißer Siedler an diesen oder das bis dahin doch eher von Heldentum geprägte Bild General Custers.
Das zentrale Stück der Platte ist jedoch „The ballad of Ira Hayes“. Dieser gehörte dem Stamm der Pima an. Auf dem wohl bekanntesten Kriegsfoto aller Zeiten, dem Hissen der US-Flagge auf Iwo Jima, war Hayes der Soldat ganz links.
Cash besingt seine Geschichte, die eines Indigenen, der plötzlich hoch angesehen war, aber mit diesem Bild nicht zurechtkam, sich in sein Reservat zurückzog, dem Alkohol verfiel, und mit dem Gesicht im eigenen Erbrochenem liegend, den Tod fand, welches Cash textlich mit „two inches of water“ verschönert.
Einer der anderen Fahnenhisser sagte auf seiner Beerdigung: „Wollen wir sagen, er hatte einen Traum in seinem Herzen, in dem eines Tages ein Indianer den Weißen gleichgestellt sein wird, und imstande ist, sich überall in den Vereinigten Staaten frei zu bewegen.“ Diesem Traum folgt das ganze Album.
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