„Until The Rivers Run Dry“ ist nach einer kurzen Schaffenspause wieder mal ein vollkommen solitäres Album von John Blek. Das ist bei dem irischen Singer/Songwriter insofern erwähnenswert, da die vier Vorgänger genau dies eben nicht waren, sich vielmehr einem Vierklang der Elemente verschrieben hatten: „Catharsis Vol. I“ beschrieb das Element Wasser, „Thistle & Thorn“ gehörte der Erde, „The Embers“ widmete sich dem Feuer, „On Ether & Air“ schloss mit dem Element Luft den Zyklus ab. Die zehn Songs auf „Until The Rivers Run Dry“ scheren sich um solch ein Korsett nicht die Bohne – das Album schöpft aus dem Vollen, und das hört man. Jeder Song trumpft mit einer Fülle an Musikern und noch deutlich mehr Instrumenten auf. Cathy Davey, selbst eine der bekanntesten Musikerinnen Irlands, ergänzt Bleks Stimme in fast jedem Lied und singt mit ihm das wunderschöne Duett „Lyric & air“. Am Piano sitzt wieder BBC-Jazz-Award-Gewinner Kit Downes. Der Sound ist opulent und komplex, ohne angestrengt zu wirken. Aufgenommen wurde „Until The Rivers Run Dry“ an nur zehn Tagen in den Wavefield Recordings Studios an der Südküste Irlands. Übrigens: Im Mai tourt John Blek durch Deutschland. Ein Konzertbesuch dürfte sich lohnen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Nico Bensing
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Nico Bensing