JOHN ALLEN

Ghosts

John Allen macht mit seiner neuen Platte „Ghosts“ einen Schritt zurück zu seinen Wurzeln. Nach dem Album „Orphan Keys“ aus dem Jahr 2015, auf dem der heute 32-Jährige ausschließlich am Piano zu hören war, geht er jetzt wieder mit kompletter Band an den Start.

Von einem musikalischen Rückschritt kann dabei aber keineswegs die Rede sein: Zwar stellt sich schon nach den ersten Riffs des groovigen Openers „Good times“ das altbekannte und wohlig-warme Gefühl ein, genau zu wissen, womit man es hier zu tun hat.

Dennoch durchbricht er immer wieder die altbackenen Muster seines Genres: In jedem Track steckt kompromisslos John Allen, das Album klingt sehr ausgeglichen, erwachsen und souverän, teilweise einen Tick zu düster für einen Singer/Songwriter.

Gerade der schwer verdauliche, fast zehnminütige Song „Darkness“ beweist diese Weiterentwicklung eindrücklich. Die kratzige Stimme des Hamburgers besticht dabei immer wieder mit seiner dennoch positiven und mitreißenden Attitüde.

„Ghosts“ ist das bislang beste und reifste Werk von Allen, der spätestens jetzt zu seinen Vorbildern aufgestiegen sein dürfte. Wer auf LUCERO, Frank Turner, Chuck Ragan oder Ben Caplan steht, macht mit Allen nichts falsch, ganz im Gegenteil: „Ghosts“ erweitert dieses Spektrum und schüttet seine ganz eigenen Farben in den bunten Topf hinein.