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SCHIFF DER LEBENDEN TOTEN

Joe Hill, Stuart Immonen, Dave Stewart

Der Titel des vorliegenden Bandes sagt schon alles und allgemein geht es wenig subtil zu: Da taucht ein seit Jahrzehnten verschollenes Boot wieder auf und eine angeheuerte Crew macht sich im Auftrag einer großen Firma auf den Weg, um nachzuschauen, was dort entdeckt wurde. Auch dass der Kapitän Carpenter heißt, ist eher als Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen. Hier wird sich klar beim Horror der Achtziger Jahre bedient, eine Hommage, nicht nur dem Namen nach, an Carpenter und auch an Lovecraft. Auch wenn man geneigt ist, schon im Vorfeld zu erahnen, worum es hier gehen mag, so hält Autor Joe Hill – übrigens ein Sohn von Stephen King und Schöpfer der Netflix-Serie „Lock & Key“ – doch einige Überraschungen bereit, was die sechs Kapitel wie im Flug vorbeiziehen lässt. Leichte Unterhaltung? Vielleicht, aber manchmal ist das auch die beste Unterhaltung. Wer die Horrorfilme der Achtziger Jahre vermisst, findet hier einen guten Ersatz. Einzig dass Käpt’n Carpenter so aussieht, als würde er einen hippen Frisörsalon in Berlin leiten, schmälert das Lesevergnügen. Aber nur ganz wenig.