DOPPELTES GLÜCK MIT DEM ROTEN AFFEN

Joe Daly

Tja, Dude. Wenn du das liest, bin ich vielleicht schon tot, weil ich mal wieder einen voll psychedelischen Fall gelöst habe. Diese Sprache solltest du schon über 114 Seiten vertragen können, Dude. Weil ich, Dave mit den Affenfüßen, Protagonist des Comics, ein totaler Künstlerslacker bin, Mann.

Hast du mein Müsli gesehen? Aber gemach, gut ist das trotzdem, also bitte weiterlesen. Immer ziemlich absurd, manchmal ein wenig platt, dabei aber stets komisch und unterhaltsam sind die beiden in diesem Band zusammengefassten Geschichten aus der Feder des Südafrikaners Joe Daly.

Die Graphic Novels spielen in Kapstadt, deren besonderes Flair Daly mit einem deutlichen Augenzwinkern einfängt. Die Charaktere sind wirklich gnadenlos überzeichnet – so gibt es zum Beispiel einen esoterischen Künstler, einen schnorrenden, ewig breiten Hippie, einen dicken, comicsüchtigen Chinesenjungen und einen fiesen Großindustriellen.

In der ersten Geschichte „Der undichte Cellokoffer“ erregt eine grüne Flüssigkeit, die aus dem Cellokoffer seines mexikanischen Nachbarn dringt, die Aufmerksamkeit des komplexbeladenen Losers Dave.

Gemeinsam mit seinem Kumpel Paul geht er der Sache nach. In der zweiten Geschichte hilft Dave seinem Hippiefreund, einen nach einem Bob Dylan-Song benannten Capybara namens „John Wesley Harding“ einzufangen.

Dabei verlaufen sie sich in Kapstadts Wetlands und werden mit seltsamen Begebenheiten konfrontiert. Dave und Paul wittern einen Skandal und gehen der Sache auf den Grund. Großen Tiefgang sucht man hier vergebens, aber kurzweilig ist „Doppeltes Glück mit dem roten Affen“ dennoch.

Wer gerne mal kalauert oder einfach nur gut unterhalten sein will, wird seine Freude daran haben.