SOUND

Jeopardy

Die im Jahr 1979 gegründete britische Post-Punk-Band THE SOUND gehört sicherlich zu den (völlig zu Unrecht) unterbewerteten Bands ihres Genres, die zu oft im Schatten von Genre-Ikonen wie THE CHAMELEONS, ECHO & THE BUNNYMEN, THE COMSAT ANGELS oder THE PSYCHEDELIC FURS standen.

Ihr Debütalbum „Jeopardy“ aus dem Jahr 1980 wurde für gerade mal 800 britische Pfund produziert und enthält mit den Songs „I can’t escape myself“, „Hour of need“ und insbesondere dem fulminanten „Heartland“ fast die besten Songs der Band überhaupt.

Ein dunkle und dynamische Version von Post-Punk, die aber nicht diesen Verzweiflungsduktus von JOY DIVISION in sich trug, obgleich sich Sänger und Gitarrist Adrian Borland 1999 das Leben nahm, nachdem bereits Mitte der Achtziger Jahre Depressionen bei ihm diagnostiziert wurden, was beim letzten Album von THE SOUND („Thunder Up“) von 1987 in einigen Songs teilweise auch deutlich wurde.

„Jeopardy“ erhielt seinerzeit die besten Bewertungen im NME, dem Melody Maker und dem Sounds. Gleichwohl hatte die Band im UK beispielsweise nicht annähernd den Kultstatus, wie sie ihn in Holland erreichten, wo in der Vergangenheit allein vier Radiomitschnitte auf dem Label Renascent als „The Dutch Radio Recordings“ erschienen sind.

Die Band löste sich Anfang 1988 auf und bis auf Adrian Borland, der solo weitermachte, blieb keiner der restlichen Bandmitglieder als Musiker aktiv. Adrian Borland war ein Sänger, der in Sachen Talent und Charisma in einer Linie mit Mark Burgess, Ian McNabb, Richard Butler oder Ian McCulloch stand, und doch erhielt ihr großartiges Debütalbum „Jeopardy“ nicht die Aufmerksamkeit – insbesondere auch in verschiedenen Retrospektiven in Sachen britischem Post-Punk –, die es definitiv verdient hätte.

Ohne Frage ist das Album ein Klassiker seines Genres und umso erfreulicher die Wiederveröffentlichung.