Jeffrey "Jel" Logans lang ersehntes Opus Magnum ist da und wie soll man es jemandem beschreiben, der mit dem HipHop-Entwurf des Anticon-Heroen nicht vertraut ist? ArtHop vielleicht. HipHop Noir. Oder ProgRap.
Oder einfach nur verdammt schlau produzierte und vor Sophistication überbordende, elektronische Musik, mit deutlicher Verwurzelung in besagtem Genre und dabei einem stilistischen Horizont, der den Großteil der Konkurrenz, ob seiner Weite ganz klar auf die Plätze verweist.
Logan als Genie zu bezeichnen, griffe dabei sicherlich zu hoch. Dazu misslingt ihm die Balance zwischen visionärer, interdisziplinärer Beat-Kunst und geschmäcklerischem Virtuositäts-Show-Off doch ein Quäntchen zu häufig.
Dennoch, trotz des ein oder anderen Schönheitsfehlers oder gerade deswegen, macht dieses Album klar, was HipHop fernab der gängigen Posen und Tradierungen leisten kann. Eine echte Empfehlung für Genre-Fans ohne Scheuklappen, wie auch für alle Freunde gepflegter und, ich mag es kaum schreiben, "erwachsener" Electro-Musik.
(40:23) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Ulf Imwiehe