Wenn man Jarvis Cocker ist und damit einer der begnadetsten Songwriter der Welt, dann geht es schon okay, sein Album einfach nur mit den sechs Buchstaben J, A, R, V, I und S zu beschriften und auch noch ein Foto von sich selbst aufs Cover zu packen - ein verhuschter Jarvis auf der Flucht vor Paparazzi? Da PULP immer noch und bis auf weiteres im "Winterschlaf" liegen, man als Songschreiber für Harry Potter, Nancy Sinatra, Charlotte Gainsbourgh sowie als Familienvater unmöglich ausgelastet sein kann und die Welt es auf jeden Fall verdient hat, Cockers Meinung zum Zustand selbiger zu vernehmen (im hier nicht enthaltenen, nur digital veröffentlichten Song "Running the world" wird von "Smash the system" gesungen und davon, dass "cunts are still running the world" ...), war es also an der Zeit für ein Soloalbum.
Über das nun darf man wohl das pauschale Urteil fällen, dass kein PULP-Fan auf dieser Welt einen Grund hat, sich zu beschweren, denn wo Cockers markante Stimme so prominent im Vordergrund steht, wo alle Songs seine Handschrift tragen, sind PULP nicht weit.
Zugegeben, ein neues "Disco 2000" findet sich hier nicht und es ist zu bezweifeln, dass dieses Soloalbum sich zu einem massiven Charterfolg aufschwingen wird, aber was soll's, ich habe meinen Spaß an diesen musikalischen Kleinoden.
Nur eine kleine Frage: Kann es sein, dass "Black magic" den Klassiker "Crimson and clover" zitiert ...? Sag ich doch! (74:25) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Joachim Hiller