JAROMIL SABOR

III

Sorgsam durchdachte Pop-Melancholie und primitiv-okkultes Garage-Gefrickel sind das Steckenpferd von Jaromil Sabor, dessen drittes Album ihm nun endgültig einen Platz in der Riege von den retro-futuristischen Soundscapes von YUSSUF JERUSALEM oder LA SECTE DU FUTUR sichert.

Es erfordert schon ein gewisses Maß an Können, stilistischem Sachverstand und Repertoire-Kenntnissen, um so ein ungewöhnliches Album zu erschaffen. Jaromil Sabor hat definitiv die entsprechenden Qualitäten und das musikalische Rüstzeug, um ein ganzes Album voller kleiner Silk-Pop-Perlen zu bestreiten, die die aktuelle Musiklandschaft vollständig ausblenden und deren behelfsmäßige Produktion dem grundlegenden Vintage-Kolorit einen nostalgischen Rekurs auf jede noch so schlecht ausgeleuchtete Ecke des Sixties Sounds ermöglicht.

Jeder einzelne Song ist mit bizarren Komponenten gespickt, die das Album auf ein weit höheres Level heben als jenes, auf dem so viele Copycats versuchen, eine vergangene Ära nachzubilden, während ein durchsetzungskräftiger Punk-Appeal die atypische Klanggestaltung davor bewahrt, ins Groteske abzudriften.

„III“ ist eine jener Platten, die mit jedem Durchlauf neue Zwischentöne und Nuancen offenbart und einen damit wirklich hellhörig werden lässt – und das bei jeder Umdrehung aufs Neue.