„Den letzten beißen die Hunde“ spielt im Frankreich der 1920er Jahre, der Protagonist ist ein Weltkriegsveteran, der sich nun als Privatdetektiv in einer rechtlichen Grauzone mehr schlecht als recht durch sein verkorkstes Leben schlägt.
Inhaltlich ist Tardi hier ganz in seinem Element, nicht zufällig greift er demnach auf die Romanvorlage von Didier Daeninckx, einem der führenden französischen Kriminalautoren und Mitbegründer des gesellschaftskritischen Roman noir zurück (und auch nicht zum letzten Mal, wie das 2001 erschienene, ebenfalls von Daeninckx verfasste „Soldat Verlot“ zeigt).
Gespickt – und damit für geschichtsinteressierte Leser besondere spannend – ist die grundsätzlich schon kurzweilige und absolut unvorhersehbare Handlung über die Grundebene hinaus von Anspielungen auf anarchistische Kreise, die Daeninckx unverhohlen linke Haltung immer wieder durchblitzen lassen.
Edition Moderne scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, Jacques Tardis Schaffen nach und nach komplett auf den Markt zu werfen und bringt schon nach relativ kurzer Zeit eine revidierte Neuauflage dieser erstmals 1998 erschienenen Graphic Novel heraus.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Anke Kalau