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JACKSON + SELLERS

Breaking Point

Die Singer/Songwriterin Jade Jackson aus dem kalifornischen Städtchen Santa Margarita bleibt für mich immer eine Art Problemfall. Obwohl für ihre beiden bisherigen Platten „Wilderness“ und „Gilded“ SOCIAL DISTORTION-Frontmann Mike Ness als eine Art Mentor und Produzent fungierte, blieb Jackson einem bei ihrem eher traditionellen Umgang mit Americana echte innovative Impulse schuldig, ganz zu schweigen von einer irgendwie punkigen Attitüde. Charme besaßen beide Werke dennoch, da Jackson keine schlechte Sängerin ist und auch das Songmaterial überdurchschnittlich war. Für „Breaking Point“ tat sie sich jetzt mit Aubrie Sellers zusammen, die 2016 und 2020 bereits zwei im „garage country“ angesiedelte Platten aufnahm. Die Anwesenheit von Sellers ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass „Breaking Point“ deutlich weniger traditionell und eher rockig ausfällt, was einem konservativeren Country-Publikum möglicherweise missfallen könnte. Tatsächlich ein wenig enttäuschend ist, dass „Breaking Point“ produktionstechnisch von sämtlichen Ecken und Kanten befreit wurde und oft mehr Pop als Rock ist, was den Gesamteindruck stark schmälert. Symptomatisch dürfte dafür die Coverversion des von Mike Chapman und Nicky Chinn geschriebenen Suzi Quatro-Songs „The wild one“ sein, an dem irgendwie gar nichts mehr „wild“ ist. Man hätte von diesen beiden so aparten wie talentierten Künstlerinnen insgesamt wirklich etwas mehr Leidenschaft erwartet.