Der Jabberwock beziehungsweise Jabberwocky ist in erster Linie bekannt durch das berühmte gleichnamige Unsinn-Gedicht aus Lewis Carrolls Buch „Alice hinter den Spiegeln“. Der Maler John Tenniel hatte dieses Monster schon recht anschaulich in seinen Illustrationen für die 1871 erschienene Erstausgabe von Carrolls Buch dargestellt, woran sich auch Terry Gilliam bei seinem Film „Jabberwocky“ orientierte und daraus einen zerfledderten Drachen mit Papageienkopf machte. „Jabberwocky“ war die erste alleinige Regiearbeit von Monty Python-Mitglied Gilliam, der vor allem die skurrilen Trickfilme der Komikertruppe kreierte, dann aber auch Co-Regisseur von „Die Ritter der Kokosnuss“ (1975) und „Monty Python’s wunderbare Welt der Schwerkraft“ (1971) war. Deswegen wurde Gilliams Film in Deutschland teilweise auch als „Monty Python’s Jabberwocky“ vermarktet, obwohl die einzige Verbindung zu der Komikertruppe Hauptdarsteller Michael Palin war (Terry Jones und Gilliam tauchen ebenfalls in Nebenrollen auf). Zwar erinnerte „Jabberwocky“ hinsichtlich seiner ziemlich abschreckenden Darstellung des Mittelalters an „Die Ritter der Kokosnuss“, aber Gilliams mit reichlich antikapitalistischer Kritik versehener Film dürfte damals viele Monty Python-Fans aufgrund der begrenzten Gag-Dichte enttäuscht haben, auch wenn die deutsche Synchro in dieser Hinsicht etwas nachhalf. Sehenswert ist „Jabberwocky“ aber vor allem wegen seiner herrlich schäbigen Kulissen. Aber auch Gilliams Sinn für makaberen Humor kam dabei nicht zu kurz. Auf DVD erschien „Jabberwocky“ bereits 2002, inzwischen wurde er auch auf Blu-ray veröffentlicht (ausgestattet mit neuem Bonusmaterial), zugrunde lag dabei eine 2017 erstellte britische 4K-Restauration. Und für das Mediabook-Cover wurde das Plakatmotiv mit der bekannten Tenniel-Illustration verwendet.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #31 II 1998 und Norbert Johannknecht
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