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IZZY AND THE BLACK TREES

Revolution Comes In Waves

Aus Poznan/Posen im Westen Polens kommen Izabela „Izzy“ Rekowska und ihre Band, und diese Stadt liegt fast schon näher bei Berlin als bei Warschau, was vielleicht erklärt, warum der Vierer dort im Schokoladen wohl schon fast eine Hausband ist. Anfang 2020 kam das Debüt „Trust No One“, auch auf dem renommierten Antena Krzyku-Label, und eine Pandemie später ist nun der Nachfolger „Revolution Comes In Waves“ am Start, dem man – Verzeihung – seine Herkunft kein Stück anhört. Posen, Melbourne, Seattle? Beim Heimatstadt-Tippen wäre hier reines Glück gefragt, und ja, Izzy textet auf Englisch. Mir gefällt besonders die klare Intonation der Texte, die meist dunkle Klangfarbe der Vocals, die nur bisweilen hektisch und höher werden – fast schon Sprechgesang ist das über weite Strecken. Das erinnert mich immer wieder mal an die starken Kim Gordon-Momente bei SONIC YOUTH. Die Songtitel deuten auf engagierte Texte hin, etwa bei „I can’t breathe“, „National tragedy“ oder „Break into my body“, aber die hätte ich gerne nachgelesen – zumindest meiner Vorabversion lagen sie nicht bei. Je öfter man das Album hört, desto deutlicher wird, wie stark sich die Band gegenüber dem Debüt gesteigert hat, was für einen guten Produzentenjob Marcin Bors gemacht hat, denn IZZY AND THE BLACK TREES offenbaren schon aus der Konserve Fähigkeiten eines kommenden Festival-Headliners. Izzys Stimme hat einen Platz gefunden zwischen Debbie Harry, Patti Smith, Courtney Love und Kathleen Hanna. Die Songs sind aufpeitschend und mitreißend, pure Energie, haben einerseits so eine gewisse grungy Noisigkeit, andererseits aber auch so einen leicht wavigen Pathos und dann eben den Punch straighter Rocknummern. Und sogar balladig können sie, siehe „Love’s in crisis“. Da könnte echt mehr draus werden!