ON BROKEN WINGS

It's All A Long Goodbye CD

Fast drei Jahre nach ihrem Albumdebüt "Some Of Us May Never See The World" haben es die fünf Jungs von ON BROKEN WINGS auch endlich mal wieder ins Studio geschafft und versuchen an den Erfolg des Erstlings mit ihrer neuen Terrorscheibe "It's All A Long Goodbye" anzuknüpfen.

Dass die beiden Alben nicht nur einen endlos langen Albumtitel gemeinsam haben, wird schon nach dem ersten Hören klar. Der aus Boston stammende Fünfer hat sich ganz dem Metalcore verschrieben und zelebriert diesen in extremster Machart.

Rabiat ist der Gesamteindruck des Albums, Melodien wie bei EVERY TIME I DIE mischen sich mit dem Chaosprinzip von CONVERGE und gekrönt wird das Ganze durch die dumpfe, aggressive Stimme von Frontmann Jonathan Blake.

Wenigstens behauptet die Band nicht von sich selber, sie seien voll und ganz Hardcore, denn dass bei den insgesamt elf Tracks ein gehöriger Death Metal-Anteil zu spüren ist, bemerkt sogar der unbescholtene Laie.

Kreative Bassläufe stehen hier ganz oben auf der Liste, gefolgt von eingängigen Drumparts, die mindestens einmal in jedem Song halsbrecherische Breakdownparts erzeugen. Für den perfekten Pit wird hier also das volle Programm geboten, die einzige Überraschung besteht aus einzeln eingestreuten Gesangparts wie bei beispielsweise "More than life", die zugegebenermaßen richtig gut gelungen sind für eine Band, die eigentlich mehr für das Grobe zuständig ist.

Hätte ich irgendwann die Möglichkeit diese Band zu interviewen, würde mich mehr als die Pro-forma-Fragen nach der Entstehungsgeschichte und Textintention das Tattoo des Sängers interessieren.

Dieser hat nämlich seit geraumer Zeit ein "Wash It Away" auf seiner Brust prangen, das alles andere als unauffällig klein geraten ist. Da ON BROKEN WINGS auch mehr den SxE-Lifestyle bevorzugen, fällt also der ultimative Rausch inklusive "Ideen, die ich am nächsten Morgen definitiv bereuen werde" raus.

Stellt sich mir also die Frage, was für eine Wette man wohl für eine solche Aktion verlieren muss. Aber zurück zum Wesentlichen. Wer Gefallen an dem ersten Album gefunden hat, wird es auch bei diesem Release haben, ansonsten gilt: eine ordentliche Metalcore-Platte, die in typischer Ass-Kick-Manier rockt.

Keine Experimente, einfach nur auf die Fresse. (32:31) (7)