Goscinnys Parodie auf „Tausendundeine Nacht“ erschien erstmals 1962 im franco-belgischen Comicmagazin Record als „Les Aventures du Calife Haroun el Poussah“. Schon bald machte er den eigentlich als Nebenfigur konzipierten Isnogud als ergiebigere Kalauerquelle aus und modelte ihn zur namensgebenden Hauptfigur um. Ab 1968 ging „Isnogud“ in Goscinnys Pilote-Magazin in Serie. Tabary war von Beginn an Zeichner aller „Isnogud“-Abenteuer und hat die Reihe nach Goscinnys Tod 1977 in seinen eigenen Verlagen BD’Star und Éditions de la Séguinière fortgeführt. Die schon in diversen fertigen Drehbuchausführungen existierenden Pläne zur Adaption als Realfilm wurden hingegen auf Eis gelegt. Im ausführlich auf die Verfilmungsambitionen eingehenden Vorwort findet sich auch eine Arbeitsnotiz mit Goscinnys Hauptdarsteller-Wünschen, darunter Louis de Funès und Peter Sellers als Isnogud, Woody Allen als Zergud und Gert Fröbe als Pullmankar. Erst 2005 erreichte eine lose an Goscinnys Pläne angelehnter Spielfilm schließlich die Kinos. Im Vergleich zu der zwischen 2008 und 2017 erschienenen zehnbändigen Gesamtausgabe aus der Egmont Comic Collection fällt Carlsens bislang dreibändige Gesamtausgabe in puncto Aufmachung deutlich ansprechender aus: Band 1 (1962-69) und der vorliegende dritte Band kommen im schweren A4-Hardcover, Band 2 (bis 1977) umfangsbedingt in vier Hardcover-Bänden inklusive Schuber plus jeweils diverses Bonusmaterial. Sechs Einzelabenteuer sind hier versammelt, darunter eine sowohl die französische als auch die abgewandelte deutsche Version (mit Rodrigo Borgia anstatt Hitler) kombinierende Fassung von „Isnoguds Komplize“. Umfangreich.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Anke Kalau