IRON SKY

Der bemerkenswerteste Aspekt am zweiten, hierzulande Ende Oktober auf DVD erscheinenden Spielfilm des Finnen Timo Vuorensola, nach dem selbstproduzierten „Star Wreck: In the Pirkinning“, könnte die Art seiner Finanzierung sein, denn zehn Prozent der knapp acht Millionen Euro Produktionskosten wurden von Fans im Vorfeld beigesteuert.

Aber auch ansonsten ist „Iron Sky“ eine recht bunte Produktion, mit einem Soundtrack der Slowenen LAIBACH, zum Teil wurde in Frankfurt und New York City gedreht und Udo Kier ist in einer Hauptrolle zu sehen.

An sich klingt „Iron Sky“ auch nach jeder Menge Spaß, denn seine dystopische Grundidee lautet, dass einige Nazis kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf den Mond geflüchtet waren und dort in den letzten 70 Jahren schwer aufgerüstet haben, um jetzt die Erde mit Fliegenden Untertassen zu erobern.

Bevor das allerdings geschieht, schickt man eine Art Vorhut zur Erkundung auf die Erde nach Amerika. Mit dabei als Führer ein Astronaut afroamerikanischer Abstammung, der auf dem Mond den Nazis in die Hände gefallen war.

Und als ob das mit den Nazis nicht schon schlimm genug wäre, ist inzwischen auch noch ein Sarah Palin-Verschnitt Präsidentin der USA. Was den generellen Look und die Spezialeffekte des Films angeht, war das Budget sicher gut angelegt, denn „Iron Sky“ lässt manch teurere Produktion regelrecht alt aussehen.

Wo es hier allerdings gewaltig hapert, ist auf dem satirischen Level, denn Vuorensolas Nazi-Gags kommen selten über die Ebene müder, platter Kalauer hinaus. Selbst dem Soundtrack von LAIBACH fehlt es an jeglicher Selbstironie, denn die klingen, als ob sie Hans Zimmer Konkurrenz machen wollten.

Insofern braucht man anscheinend wohl doch so ein Budget wie Ridley Scott bei „Prometheus“, um richtig großartigen B-Movie-SciFi-Trash zu drehen.