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A SHAPE

Iron Pourpre

Die liebe Tante Noiserock ist zum Glück nicht totzukriegen. Das beweisen A SHAPE aus Paris mit ihrem widerspenstigen Album Nummer zwei. Wuchtig, mit Math-Rock-Anleihen („Morning faces“), Saxophon-Einsätzen („Lungs“) und plötzlichen Breaks schielt „Iron Pourpre“ dabei bewusst an der Eingängigkeit vorbei. Sängerin Sasha Andrès sprechsingt („Black mamba“), kreischt, leidet und flüstert sich durch die Songs („Echoes“). Das eine oder andere Mal kommt einem Karen O. (YEAH YEAH YEAHS) in den Sinn. Im schleppenden „Crave“ erhebt sie die Stimme zum dramatischen, kippenden Vortrag – auch musikalisch bleibt der Song mit den abgehackten, ständig wechselnden Riffs der Höhepunkt des Albums. Das anschließende „Hush“ treibt den Gesang in noch kreischigere Höhen und endet nach zwei Minuten in leichter Erschöpfung. Und der Rest? „Thirst trip“ ist reine Kakophonie und „Trans“ der lethargische Zustand nach einer durchzechten Nacht. Ein hervorragendes wie herausforderndes Album.