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IRON MAN

Die ganzen Comic- und Spieleverfilmungen kommen einem zwar langsam wieder zu den Ohren raus, aber so lange der Rubel rollt, wird sich daran nichts ändern, es geht ja schließlich nichts über allumfassende Vermarktungskonzepte.

Mit solchen kann man sich bei Filmfans aber auch schnell unbeliebt machen, denn Jon Favreaus IRON MAN kam bei uns deutlich geschnitten ins Kino, offenbar um dem Film eine Freigabe „ab 12“ zu verschaffen.

Doch auf der DVD prangt dieselbe Freigabe, allerdings gibt es zwei Fassungen davon, eine mit der geschnittenen Kinofassung, die andere komplett und mit jeder Menge Bonusmaterial auf einer zweiten Disc versehen.

Was dieser Unsinn soll, weiß kein Mensch. Erfreulich ist zumindest, dass IRON MAN zu den angenehmeren Comicverfilmungen der letzten Zeit gehört. Die Story ist nicht besonders originell und weniger aufgeblasen als die von THE DARK KNIGHT, dafür hat man es mit einem Superhelden zu tun, der echtes Identifikationspotential besitzt.

Zwar ist Tony Stark zu Beginn noch ein recht sleaziger, wie auch genialer Millionärs-Playboy, der in der Rüstungsindustrie ein Vermögen verdient hat, aber nachdem er in Afghanistan von Rebellen entführt wird und dort gerade noch mit dem Leben davon kommt, erhält seine Figur eine sympathisch kaputte Ambivalenz.

Denn Stark setzt seine Waffenforschung fortan zum Guten ein und mutiert zum Iron Man, der mit den schwarzen Schafen in seiner Firma genauso aufräumt wie mit den Terroristen im Nahen Osten.

Das wäre alles nicht besonders spektakulär, würde Robert Downey Jr. den Eisenmann, der ja kein wirklicher Superheld ist, sondern ein ganz normaler Mensch mit ungewöhnlicher technischer Prothese, nicht mit solch ansteckender Selbstironie und Sarkasmus verkörpern.

In diesem Zusammenhang muss man auch anmerken, dass die Effekte angenehm realistisch geraten sind und sich gut in den Film einfügen, was man von dem grünen Flummi, in den sich Edward Norton im öden THE INCREDIBLE HULK verwandelt, wirklich nicht behaupten kann.

Und selbst Gwyneth Paltrow als Assistentin von Stark ist nicht nur Staffage, sondern kann ebenfalls humorvolle Akzente setzen. IRON MAN macht definitiv Spaß, und besitzt dank Robert Downey Jr.

auch echten Tiefgang, da kann man über die klischeehafte Gut-Böse-Story gut hinwegsehen. In diesem Fall ist man sogar gespannt, was denn die für 2010 angedachte Fortsetzung noch in petto haben könnte.