Das Urgestein des kalifornischen Punkrocks als virtuelle Blind-Date-Vermittler? In den Achtzigern war die Band noch relativ erfolglos, auch wenn die damaligen Ausflüge in die Nische des Cow-Punks sicher zu ihren ergreifendsten Momenten zählen, bevor man sich in den Neunzigern im Zuge des California-Punk-Revivals deutlich stärker an den damals trendigen Sound orientierte und somit die Musiker nicht nur plötzlich ungefähr doppelt so alt wie der Publikumsdurchschnitt, sondern endlich auch kommerziell erfolgreicher wurden.
Dabei hatten es die VANDALS trotzdem immer verstanden ihr eigenes Süppchen zu kochen, ohne sich zu sehr ins Fahrwasser diverser One-Hit-Wonders zu begeben. Zu unangepasst der Sound, zu kreativ die Ideen, zu beißend der Sarkasmus der Band.
Nach einer Reihe von Veröffentlichungen auf Nitro Records ist das neue Album nun auf dem hauseigenen Label Kung Fu erschienen. Eigentlich ein gutes Vorzeichen, da man nun völlig freie Hand hat, aber im Falle der VANDALS ist diese Rechnung leider nicht aufgegangen.
„Internet Dating Super Studs" ist ein recht zerfahrenes und zerrissenes Melodic-Core-Album, welches bestenfalls noch von der spielerischen Klasse der Band profitieren kann, ansonsten aber erschreckend nichtssagend wirkt.
Zwar ist musikalisch immer noch ein gewisses Maß an Non-Konformismus in einer recht konformen Spielart des Punkrocks zu erkennen, was allein aber nicht genügen dürfte, um diese Platte wirklich zu empfehlen.
Allerdings darf man dabei jedoch nicht übersehen, dass es in der langjährigen Veröffentlichungshistorie der VANDALS schon immer eine gewisse Kontinuität im Wechsel von „besseren" und „schlechteren" Scheiben gab.
Diese hier gehört halt leider zu den „schlechteren". (38:23) 5/10
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