In Richmond, Virginia hat man nicht viel zu lachen, anders ist es wohl kaum zu erklären, dass eine 200.000-Einwohner-Stadt mit WINDHAND, COUGH und INTER ARMA gleich drei finstere doomige Kapellen internationalen Formats hervorbringt.
Letztere legen mit „Paradise Gallows“ Album Nummer drei vor und sind von den genannten Bands am weitesten vom traditionellen Doom entfernt, laben sich aber genüsslich an der Sludge-Ursuppe, die einst NEUROSIS ans Kochen brachten.
Während letztere spartanisch und archaisch bleiben, polieren INTER ARMA ihre Kompositionen mit weiteren Instrumenten wie Theremin, Thrombone oder Harmonium auf. Diese Instrumentenvielfalt ist Ausdruck einer beeindruckenden Bandbreite von Einflüssen, die INTER ARMA verarbeitet und neu geschmiedet haben.
In den meist überlangen Songs finden sich Anteile von Black Metal, Death Metal, Psychedelic oder Siebziger-Prog-Rock. Dass all diese Zutaten zwar etwas sperrig fließend ineinander übergehen, ist ein kleines Wunder, aber INTER ARMA haben großen Wert auf durchdachtes Songwriting gelegt und jeder der sieben Songs ist ein eigenständiger Monolith geworden, der die ganze Aufmerksamkeit des Hörers erfordert.
„Paradise Gallows“ ist Uneasy Listening auf höchstem Niveau und auch nach dem x-ten Durchlauf noch voller kleiner unentdeckter Details. Spannend.
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