INSELN

Nichts

Es gibt Bands, die faszinieren von Anfang an, beim ersten Hören des Albums. So eine Band sind INSELN aus Münster, die sich schon 2011 gründeten, im Laufe der Jahre einige Konzerte spielten und 2015 eine selbstproduzierte CD veröffentlichten.

Nun, im neunten Jahr der Bandgeschichte (was nicht gerade für einen großen Ehrgeiz, sondern eher für eine entspannte Herangehensweise spricht), ist das zweite Album erschienen und sorgt zumindest bei mir für große Begeisterung.

Da ist zunächst der exzellente, spezielle Sound der in Eigenregie durchgeführten Aufnahmen: sehr transparent, intensiv und differenziert sind die Instrumente (Gitarre, E-Bass, Schlagzeug) und die Stimmen von Martin und Nora zu hören.

Leise ist das neue Laut, möchte man da schon fast sagen. Und dann ist da diese deutlich auf die späten Siebziger und frühen Achtziger zurückgehende Klangfarbe. JOY DIVISION, SAD LOVERS AND GIANTS, MALARIA!, NICHTS kommen mir in den Sinn, was mit den manchmal nach Maschine klingendem Drums, dem Bass- und Gitarrenspiel zu tun hat, wobei man hier aber auch auf aktuelle Bands wie etwa DIIV verweisen kann.

Die Vocals sind speziell: die Stimme beider schwebt frei über der Musik, ist nicht in diese eingebettet, und da auch Nora die durchweg deutschen Texte eher sanft intoniert, tauchen da schnell Erinnerungen an Nico oder Bettina Köster auf.

An aktuellen deutschen Bands fallen mir DIE NERVEN, LEVIN GOES LIGHTLY und sogar DRANGSAL ein. Ganz eindeutig, INSELN ist mit „Nichts“ ein großer Wurf gelungen.