Es ist doch wirklich interessant, die derzeitige Entwicklung deutscher Bands zu beobachten, die gute Musik veröffentlichen. SHIFT INC. sind auch so ein Fall. Seit sieben Jahren treiben die Jungs aus Augsburg nun schon ihr Unwesen in der Republik und legen mit "Incorporated" ein Debütalbum vor, das sich wirklich hören lassen kann.
Stilistisch bewegt man sich im Focus von anderen Szenegrößen wie z. B. den hessischen DISBELIEF und klingt bei "You become what you hate" auch schon mal gerne nach DISTURBED, in manchen Momenten erinnert man die guten alten SEPULTURA.
Das alles ist natürlich nicht neu, aber druckvoll und gut gemacht. Hämmernde Gitarrenriffs, Melodien, die aufgebaut werden, nur um dann von Schlagzeug-Doublebass-Attacken und Gitarren zerrissen zu werden, gepaart mit der tiefen Stimme von Shouter Marc Kampmann ergeben einen explosiven Metal-Cocktail.
Mit diesen Zutaten kann dieses Debüt auf jeden Fall als Hoffnungsschimmer in der ansonsten ja doch eher traurigen deutschen Musiklandschaft gelten. Inhaltlich hat man sich auch so einiges vorgenommen.
Themen wie verflossene Liebschaften, Krieg und Politik werden auf intelligente Art in provokanten Texten verpackt. Spaß macht das, besonders die Direktheit, mit der alles besungen wird. "The first one you loved, is the first one you hate." Hmm stimmt, oder? Abzüge gibt es für das doch zu anbiedernd und eklig nach LIMP BIZKIT klingende "Fuck the upperclass".
Pfui, das ist echt überflüssig! Zweites Manko ist die auf die Dauer doch etwas eintönig werdende Stimme von Kampmann. Klar, die oben beschriebenen Melodien sind gut, aber tausend andere können es halt besser.
Letzter Kritikpunkt ist das ebenfalls überflüssige Statement zur aktuellen Bush-Politik "Stars and stripes". Hatten wir schon, und das auch schon in besser. Tja, das sind genau die drei Punkte, die zur Höchstpunktzahl fehlen.
(52:50) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Tobias Ernst