So lange hat es also doch nicht gedauert, bis es den ehemaligen MOTION CITY SOUNDTRACK-Sänger Justin Courtney Pierre in den Fingern gejuckt hat. Als Musiker einer Band, die fast zwanzig Jahre unterwegs war, ist es wahrscheinlich nicht einfach, einfach mal eben mit dem Songschreiben aufzuhören, und so bekommen wir schon zwei Jahre nach dem Aus der Band „In The Drink“. Auch wenn Pierre im Interview auf die eindeutigen Unterschiede zwischen seinem Soloalbum und seiner ehemaligen Band hinweist, Überraschungen gibt es trotzdem kaum, dafür sorgt Pierres sehr eigener Stil und der Fakt, dass „In The Drink“ kein Soloalbum im klassischen Sinne ist, sondern eben komplett instrumentiert. Könnte dieses Album also einfach das logische nächste MOTION CITY SOUNDTRACK-Album gewesen sein? Fans der Band finden hier auf jeden Fall leichten Zugang und dürften sich schnell wieder zu Hause fühlen, auch wenn sich Pierre hier insgesamt ein wenig mehr zurücknimmt, ganz so ausproduziert wie die letzten Alben seiner Band ist „In The Drink“ nicht. Wer mit dem sehr poppigen Hymnen von MOTION CITY SOUNDTRACK schon nichts anfangen konnte, wird wohl auch „In The Drink“ kaum in die Heavy Rotation übernehmen. So oder so: Schön, wieder was von Justin Courtney Pierre zu hören.
© by Fuze - Ausgabe #73 Dezember/Januar 2018 und Dennis Müller