Foto

IN MEINER WUT WIEG’ ICH VIER ZENTNER

Wenn sich Genres totgelaufen haben, was beim Italowestern Mitte der 1970er Jahre definitiv der Fall war, kommt es oft zu eigenartigen Crossover-Versuchen, um dem Ganzen wieder etwas Leben einzuhauchen. Bereits 1971 hatte Terence Young in „Rivalen unter roter Sonne“ Western und Samurai-Film gelungen aufeinander prallen lassen. Ein ähnliches Zusammentreffen von zwei exotischen Kulturen war 1974 die Zusammenarbeit von Martial-Arts-Kinolegende Chang Cheh mit Roy Ward Baker bei „Die 7 goldenen Vampire“, durch den die zusehends orientierungsloser wirkenden britischen Hammer Studios ihren klassischen Gothic-Horror mit Elementen der zu dieser Zeit populären Eastern aufpeppen wollten. Im selben Jahr entstand auch Antonio Margheritis „In meiner Wut wieg’ ich vier Zentner“, der auf Video „Blood Money“ hieß und auf DVD als „The Stranger And The Gunfighter“ erschien – mit dem italienischen Titel „Là dove non batte il sole“ oder dem spanischen, „El Kárate, el Colt y el impostor“, haben aber alle wenig zu tun. Im Gegensatz zur „The Stranger And The Gunfighter“-DVD sieht die Neuauflage auf DVD und Blu-ray deutlich besser aus, hat aber noch etwas Luft nach oben. Als Bonus gibt es einen Audiokommentar von Filmhistoriker Lee Broughton. Für Italowestern-Fans lautet ein Kaufargument hier Lee van Cleef, der aber hinsichtlich seiner Rollenangebote damals so langsam auf dem absteigenden Ast war. Sein Partner ist Lo Lieh, der in unzähligen Shaw Brothers-Filmen mitspielte wie etwa „Die 36 Kammern der Shaolin“. In diesem gerade zu Beginn gut funktionierenden, schrägen Mix aus Eastern, Italo-Western und Komödie versuchen Lee van Cleef und Lo Lieh, mit Hilfe von Tätowierungen auf den Hintern von vier jungen Damen einen Geldschatz ausfindig zu machen.