ANCESTORS

In Dreams And Time

Vor drei Jahren erschien mit „Of Sound Mind“ der Labeleinstand von ANCESTORS bei Tee Pee, auf dem die Truppe aus Los Angeles mit Songs, die auch mal die 18-Minuten-Marke erreichen konnten, einen mächtigen, fast symphonischen Rocksound produzierten, der sich bei Stoner und Metal bediente, aber natürlich auch beim guten alten Prog-Rock.

Man könnte aber auch einfach sagen, dass hier die wuchtige, unmittelbare Aggression von NEUROSIS mit den ausufernden sanft-melodischen Instrumentalpassagen der Frühsiebziger PINK FLOYD eine seltsame Ehe eingegangen wäre, inklusive schöner Hammond-Orgel-Sounds und Gilmour-esker Gitarrenriffs.

Das gilt auch im selben Maße für ihr aktuelles Album „In Dreams And Time“, auf dem ANCESTORS ihre insgesamt sechs Songs zwischen sechs und 19 Minuten ansiedeln. Eine Band, die ganz klar ihren Reiz aus einem extremen Kontrastprogramm bezieht, denn auf den brutal metallischen Opener „Whispers“ folgt säuselnder Frauengesang, schwere Pianoklänge und verhuschter Shoegaze-Noise mit wundervoll hymnischer, wenn auch abstrakter Qualität.

Und dieser Wille, mit avantgardistischen Mitteln die Grenzen von Metal, Stoner und Psychedelic Rock kunstvoll auszuweiten, ist auch dem Rest des Albums anzumerken, das immer überraschend bleibt und einen mit seiner monumentalen Atmosphäre und Intensität durchweg mitreißt, ohne dass sich das Ganze großartig abnutzen würde.

Seventies rock must die? I don’t think so!