IN 3 TAGEN BIST DU TOT

Inzwischen scheint ja jedes Land seinen eigenen, auf die Landesgewohnheiten zugeschnittenen Teenie-Slasher produzieren zu müssen, und jetzt hat auch Österreich einen. Der Titel von Andreas Prochaskas Film verweist überdeutlich auf amerikanische Vorbilder wie I KNOW WHAT YOU DID LAST SUMMER und auch die Story über ein paar Maturanden, auf die es ein geheimnisvoller Killer abgesehen hat, ist nur eine unwesentlich andere Variation des bekannten Themas vom Fluch der bösen Tat, der jeden irgendwann einholt.

Das Überraschende ist, dass IN 3 TAGEN BIST DU TOT dennoch funktioniert und dem Thema die Verlegung in die Provinz Österreichs mit seinen idyllischen Seen und Berglandschaften sichtlich gut getan hat.

Und auch die unverbrauchten Gesichter der Darsteller und die dezent dialektlastigen Dialoge verleihen dem Film eine angenehm realistische Note, die man gerade im amerikanischen Slasher immer vermisst („Das is ka depperter Film, das is echt!“).

Vielleicht fühlt man sich hier auch einfach mehr zu Hause als bei irgendwelchen dekadenten Ami-Teenagern, denen man wenig Sympathie entgegen bringen kann und deren Ableben man geradezu begrüßt.

Regisseur Prochaska, der Cutter für Michael Haneke war und ansonsten überwiegend fürs Fernsehen gearbeitet hat, versteht es routiniert, die üblichen Mechanismen des Genres mit jeder Menge Lokalkolorit und viel Atmosphäre zu einem durchweg spannenden Film zu verdichten, inklusive einfallsreicher Tötungsszenen, die die FSK aber noch mit „freigegeben ab 16 Jahren“ durchgewunken hat.

Wer allerdings Originalität oder einen ironischen Umgang mit den Stereotypen solcher Filme – trotz eines unterschwellig immer vorhandenen, leichten Augenzwinkerns – beziehungsweise eine Meta-Ebene wie bei SCREAM erwartet, sollte IN 3 TAGEN BIST DU TOT besser im Regal stehen lassen.

Dennoch kann man ihm aber ruhigen Gewissens bescheinigen, dass er einer der wenigen relevanten nicht-amerikanischen Genrefilme ist und damit ein echter Geistesverwandter von John Carpenters HALLOWEEN.

Und vor allem ist er wesentlich besser als die unzähligen Plagiate, mit denen seit den 80ern gerade amerikanische Produktionsfirmen die Filmmärkte überschwemmt haben. Das Einzige, was an IN 3 TAGEN BIST DU TOT wirklich nervt, ist sein miserabler Alternativerock-Soundtrack, das unterscheidet ihn nicht von seinen amerikanischen Mitbewerbern.

Ab Mitte August auf DVD erhältlich.