Der Komponist Thomas Bücker ist BERSARIN QUARTETT. Punkt. Das flapsige Understatement, mit dem er seinen Ambient/Electronica-Veröffentlichungen begegnet, geht zwar kaum zusammen mit dieser tristen Melancholie, die gegen unendlich strebt und dabei unter die Haut geht.
Aber seine Musik, die dichten Texturen, die digital chiffrierten Samples und die Danksagung an den Dichter Georg Trakl darf man schon ernst nehmen. All das ist distanzloses Hinabgleiten in einen Strudel aus purer Melancholie.
Das elegische Streicherarrangement rückt „Sanft verblassen die Geschichten“ ins endgültige Abschiednehmen. „Umschlungen von Milliarden“ fällt mit einer halsbrecherischen Synthesizer-Kaskade ein, die eine ähnliche Verve entwickelt wie in „Lobby“ von THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE.
Das Stück „Jeder Gedanke umsonst gedacht“ geht mit seinen durchdringenden vier Hieben aufs (digitale) Schlagzeug durch Mark und Bein. „III“ endet mit zwei vagen Fragen: Schon „Welche Welt“ enthält trotz Clara Hills Stimme keine Antwort.
Beim Abschluss „Ist es das, was Du willst“ sehnt man sich geradezu nach einem entschlossenen „Nein!“. Doch Bücker verlässt sich allein auf die gewaltigen, rein musikalischen Gefühlswelten.
„III“ ist auf schockierende Weise nah und emotional. Mir fehlen die Worte, buchstäblich.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Kristoffer Cornils
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Kristoffer Cornils
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