Ox-Kollege Philip Jonke weiht mit dem Zweitwerk der Band aus San Francisco sein Label Out Of My Mind Records ein. Ihr hektischer Bluegrass-Punk neigt aber zum Glück dazu eher „in“ anstatt „out of my mind“ zu bleiben.
Der rohe „amerikansiche Wahnsinn“ in elf Stücken, die dudeln, fiddeln, treiben, knarzen und zappeln. Sehr authentisch und punkig gehen die sieben MusikerInnen zur Sache und die Verbindung zur ansässigen Punk-Szene wird schon an der Dankesliste (unter anderem LA PLEBE, COBRA SKULLS) offensichtlich.
Beim elektrifizierenden „Death will not turn away“ schielen die frühen POGUES um die Ecke und mein Puls geht steil auf die 80 nach der 100. Coole Nummer! Das anschließende „Toto James“ zitiert Elemente aus Rhythm’n’Blues, tief aus der American Roots Music, schlägt aber zum Ende hin mit einem infernalischem Schrei-Wahnsinn „schön“ quer.
Also, alles nicht so bierernst hier, Party- und Abgehfaktor zählen. Überwiegend bestimmen klassische Saiteninstrumente (sechs- und zwölfsaitige Gitarre, Banjo etc.) das Soundbild, werden aber durch Bass, Schlagzeug, Akkordeon, Klavier und Bläser zu einem dichten Americana-Bluegrass-Country-Rock vermischt.
Geht ab, unterhält, ist gut gemacht und verzichtet auf künstliches Gehabe. Alternative-Folk bitte so und nicht anders!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Lars Weigelt