Seit Mitte der Neunziger existieren LEECH aus der Schweiz schon, 1996 erschien ihr erstes Album (programmatisch „Instarmental“ betitelt), zu einer Zeit also, als gefühlt noch niemand von „Post-Rock“ sprach und NEUROSIS die Szenerie beherrschten.
Seitdem veröffentlichten sie alle paar Jahre mal ein neues Album – eine ehrgeizige Karriere sieht anders aus – und sind nach „Stolen View“ auf Viva Hate mit „If We Get There One Day, Would You Please Open The Gates?“ zu Cargo Records gewechselt, nachdem die Band das Album (wie die zuvor auch) erstmal selbst veröffentlicht hatte.
Ihr cinemascopischer, epischer Post-Rock ähnelt einmal mehr dem ihrer schottischen Kollegen MOGWAI, die sich übrigens ebenfalls 1995 gründeten – die Frage, wer hier von wem beeinflusst wurde, erübrigt sich damit.
Ein dramatisches, majestätisches Album mit einer Spannbreite von leisen Gitarren- und Klavierparts bis hin zu lauten, bombastischen Passagen, auf dem mich die bei jedem Album leicht anders klingenden LEECH auch an RED SPAROWES erinnern.
Dennoch, so mitreißen wie zuletzt „The Stolen View“ kann mich „If We Get ...“ nicht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Joachim Hiller