Egal, ob man es nun Shoegaze, Indierock oder schlichtweg Alternative nennt, die vier SchwedInnen haben mit „Rivulet Moan“ ein epochales Album abgeliefert. „Visualising thermal death-curves“ jedenfalls bringt so unterschiedliche Einflüsse wie PINK FLOYD, ALCEST, SLOWREADER, THE PIXIES oder SIGUR RÓS zusammen und steht damit eigentlich stellvertretend für das gesamte Album.
Die idyllisch-sedierten Vocals von Christine Owman, die herrlichen Reverb-Pickings von Sangeskollege Robert Wegner, die von Keys überlagert werden, plus treibendes Drumming, das alles ist einfach bezaubernd, diese existenziell bedrohliche Melancholie plus Silberstreif am Horizont, der durch die Trägheit der Songs umso strahlender erscheint.
Insgesamt zehn Songs, wobei man schon auch Indie-Schrägheit bietet und vereinzelte Arrangements manchmal an BRAID denken lassen. Die Texte sind lyrisch bis kryptisch und ergänzen die sakral-verträumte akustische Darbietung um eine fordernde Komponente, was ganz gut passt.
Einfach genial und man fühlt sich nach dem Hören dieser Platte wie nach dem Genuss des guten schwedischen Hustensaftes mit Codein: schläfrig, aber euphorisiert und voller Zuversicht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Thomas Eberhardt