IDIOT FLESH

The Nothing Show

Sie ist nicht mehr die jüngste, diese Scheibe, aber da sie erst jetzt via Fidel Bastro den Weg in unsere bescheidene Redaktionsstube gefunden hat (und wohl auch erst jetzt hierzulande problemlos erhältlich ist), eine verspätete Lobpreisung dieses Werkes.

IDIOT FLESH kommen aus der Bay Area, genauer gesagt aus Oakland, und Rock Against Rock ist ihr eigenes Label, das man meines Eindrucks nach durchaus mit Fidel Bastro vergleichen kann: hier wird Rock (und Roll) mit jeder Menge Augenzwinkern betrachtet, doch bei aller kritischen Distanziertheit und Fähigkeit zur Analyse hat man nicht vergessen, dass erst die Musik und dann die Intention kommt.

Was jetzt volle Kanne intellektuell klingt, ist in der Praxis äusserst spassiger Anti-Rock, der auf mich in seiner verbreakten Form wie ein Bastard aus QUEENs "Bohemian Rhapsody", New Yorks THE SIX & VIOLENCE und vor allem auch NOMEANSNO wirkt (Zappa und andere tote bzw.

alte Männer lassen wir jetzt einfach mal aussen vor). Der grosse Vorteil von IDIOT FLESH liegt aber darin, dass hier nicht auf Teufel komm raus der Versuchung unternommen wird, ach so vertrackt, verkopft und kompliziert zu klingen, sondern im Prinzip - und da heisst es "nomen est omen" - tatsächlich handfester Rock angesagt ist, bzw.

die Fähigkeit, bei aller Kopfsteuerung doch an den wesentlichen Stellen dem Bauch den Vortritt zu lassen und damit das Ziel voranzutreiben, mit dem die Band angetan ist: Rock zu zerstören, "Rock against rock" eben.

Ja, gut!