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ICH FOLGTE EINEM ZOMBIE

„Der Wolfsmensch“ von 1941 gehört so wie die 1931 entstandenen „Dracula“ und „Frankenstein“ zu den großen Horrorfilmen von Universal. Das Drehbuch dazu schrieb der aus Deutschland vor den Nazis geflohene Curt Siodmak, der zwei Jahre später an „Ich folgte einem Zombie“ („I Walked With A Zombie“) von Regisseur Jacques Tourneur und Produzent Val Lewton beteiligt war. Tourneur und Lewton hatten bereits 1941 zusammen „Katzenmenschen“ gedreht, der im Gegensatz zu den Universal-Horrorfilmen auf plakative Horror-Elemente verzichtete. Stattdessen spielte der Schwarzweiß-Film subtil mit Licht und Schatten, um so menschliche Urängste anzusprechen. Ähnlich verhielt es sich auch mit „Ich folgte einem Zombie“, bei dem Siodmak Charlotte Brontës Roman „Jane Eyre“ und ethnographische Studien zu Voodoo-Ritualen der Klatschkolumnistin Inez Wallace für sein Drehbuch verarbeitete. Darin nimmt eine kanadische Krankenschwester auf einer westindischen Insel den Job als Pflegerin der durch eine Tropenkrankheit völlig apathisch gewordenen Frau eines Plantagenbesitzers an. Nach „White Zombie“ von 1932 war „Ich folgte einem Zombie“ der zweite Film, der sich mit den karibischen Ursprüngen von Voodoo-Religion beschäftigte. Für Fans blutrünstiger moderner Zombies stellt Tourneurs Film sicher eine Enttäuschung dar, der sich eher durch eine beunruhigende Atmosphäre und expressionistische Bildsprache auszeichnet. Vieles wird nur angedeutet, wenn sich der Aberglauben bedrohlich in das Leben der Protagonistin schleicht. Wenig überzeugend ist leider die 1974 für die Erstausstrahlung des Films im Fernsehen erstellte unatmosphärische deutsche Synchronfassung. Die aktuelle Blu-ray-Premiere (mit Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen und Featurette mit Siodmak) besitzt eine sichtbar verbesserte Bildqualität.