Wenn eine französische Screamo-Band ihr Album mit einem Song namens „Á l’aube“ beginnt, dann klingeln freudig die Alarmglocken. Ist das etwa eine SED NON SATIATA-Referenz? Würde auf jeden Fall passen, denn ähnlich post-rockig geht es bei I WAS A COSMONAUT HERO los.
Von den Vocals her erinnert das zwar dann eher an dieses Zwischending zwischen Rufen, Schreien und Stöhnen, das MIHAI EDRISCH damals so perfektioniert hatten, aber die waren ja auch geil, das darf man gerne nachmachen.
„Les mains vides“ wiederum ist dann doch eher stumpf und in etwa so wuchtig wie AUSSITÔT MORT beziehungsweise MORT MORT MORT, aber bei weitem nicht so verspielt. Klappt trotzdem. Aber nicht immer, in „Mes faiblesses“ versucht eine Geige zu retten.
Gangvocals gibt’s auch, und Tappings. Meine Herren. I WAS A COSMONAUT HERO wissen, was der französische Emo-Screamo-Baukasten hergibt, und setzen es vorbildlich ein, dennoch bleibt die Frage, ob da nicht der individuelle Touch fehlt.
Denn Referenzen finden sich zu jedem Song, aber ob da was hängenbleibt, ist abzuwarten. Trotz allem ist MMXII aber eine sehr gute Platte, die Lust auf mehr macht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #116 Oktober/November 2014 und Julius Lensch