HYPNOMEN

Andromeda Airport CD

Verdammt, was weiß ich eigentlich über Finnland? Nicht viel wenn ich ehrlich bin. Der typische Finne war für mich immer Matti Pällonpää, Finnland selbst ein einziger Kaurismäki-Film. Finnland, das Land mit den vielen Ä's, Vodka und ewiger Langeweile.

Nach dem Genuss der vorliegenden Platte aber, muss ich mein persönlich geformtes, in diesem Falle skandinavisches Weltbild doch mal wieder etwas verrücken und nebenbei auch noch mit ein wenig helleren Farben ausmalen.

Denn der Sound, der mir bei den HYPNOMEN entgegenschlägt, mag keines dieser Klischees erfüllen. Während die Vergangenheit der Band laut Infosheet aus einem Trio bestand, die einen wilden primitiven Sound zu Tage gefördert haben, haben sie sich jetzt im Quintett eher psychedelischen Jazz World Music-Groove auf die Fahnen geschrieben.

Eine tragende Rolle spielt in der Band auf alle Fälle die Hammond-Orgel, die den Groove bestimmt, an dem sich die anderen Instrumente gekonnt einklinken, und selbst wenn an manchen Stellen ein, für diese Musik untypisches Conga zum Einsatz und gar solo kommt, wirkt alles stimmig.

Gesang kommt nur sporadisch vor, aber an keiner Stelle hatte ich das Gefühl, dass dieser mir fehlen würde. Bei HYPNOMEN handelt es sich bei weitem nicht um eine der viel zu zahlreichen typischen Instrumentalbands, dafür ist der Sound zu cool.

Nebenbei hat man öfters das Gefühl man würde einen Sampler mit verschiedensten Bands hören, die lediglich unter dem Allgemeinbegriff Psychedelic zusammengestellt worden sind. Stilistisch unglaublich vielseitig und dabei jedes Mal das Gefühl für den perfekten Treffer.

Claus Wittwer (10/10) (46:26)