Das norwegische Label Rune Grammofon tut sich ja gerne durch unprätentiöse und außergewöhnliche Jazz-Alben hervor. HUNTVILLEs zweites Album ist so eines. Eine 2CD, bei der man alles, was es dazu zu sagen gibt, hören muss.
Aber ich will es mal so versuchen: Wie sich BOHREN & DER CLUB OF GORE zum Jazz, THEE SILVER MOUNT ZION zum Math-Rock und GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR zum Folk verhalten, so verhält sich HUNTSVILLE zu Country/Americana.
Country/Americana im Sinne CALEXICOs, versteht sich. Hilft das? Nicht? Dann ein ebenso unbeholfener positivistischer Beschreibungsversuch: CD1 hat fünf Lieder, zwei davon zwischen 10 und 20 Minuten, was passiert, passiert leise und langsam, aber: einnehmend.
Kaum Gesang, keine harschen Wendungen, dafür zähe Steigerungen, Drones und Melodien, die man sich auch als Hörer/in erarbeiten muss. CD2 ist nur der eine, lange Track „Eras“, leider nicht mehr so gut wie die erste CD, weil die Improvisation hier allzu oft in Ethno-Sounds abrutscht, trotzdem verbergen sich auch hier ungewöhnliche Melodien.
Den Rest muss man hören. (Wie schon bei STARS OF THE LID lautet das eindeutige Urteil: Je nach Stimmung 5-10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Chris Wilpert
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #97 August/September 2011 und Christian Maiwald
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #110 Oktober/November 2013 und Kristoffer Cornils