ICON IN ME

Human Museum

Es ist eine Krux: Diese schwedisch-russische Band macht gute Musik, beherrscht teuflisch ihre Instrumente und die fünf Bandmitglieder sind allesamt keine Greenhorns mehr. So hat Sänger Tony JJ bei MNEMIC gesungen, Drummer Morten war unter anderem bei SOILWORK und HATESPHERE.

ICON IN ME ballern in einer guten Dreiviertelstunde erstaunlich harte, aber ausgewogenen Thrashcore, aka Modern Thrash Metal herunter, dem Blastbeats, progressive Ansätze und sogar gelegentlicher cleaner Gesang gut zu Gesicht steht und der auch die schwer zu überwindenden Metalcore-Klischee-Berge umschifft.

Nur bei einer Sache wollte man wohl auf Nummer sicher, beziehungsweise auf Nummer zeitgemäß gehen: beim Sound. Sein Album von Jacob Hansen produzieren zu lassen, ist in dem Fall passend. Doch bei diesem musikalisch ausgewogenen Album saugt der extrem unterkühlte Sound gewaltig.

Der ist alles andere als natürlich und trieft nur so vor Digitalisierung, Komprimierung und Triggering. Das ist schade, vor allem da Bands wie KREATOR bewiesen haben, dass man mit einem zeitlosen Sound auch zeitlose Alben abliefert.

Anders ausgedrückt: Modern Thrash Metal ist modern, zeitgemäß und die Musik der Stunde, Thrash Metal allerdings hält sich schon seit über zwanzig Jahren.