Gibt es Shimmy Disc also doch noch. Lange war es ruhig um das Label des New Yorker Exzentrikers Kramer, gerüchteweise wegen finanzieller Streitigkeiten zwischen ihm und seinem europäischen Vertriebspartner Semaphore.
Wie auch immer, hier liegt nun ein neues Album des Ausnahmemusikers vor, eingespielt zusammen mit dem Ex-SOFT MACHINE-Musiker Hugh Hopper (und beim ersten Song, dessen Grundmelodie ich von irgendwo her kenne, singt auch Robert Wyatt) sowie diversen anderen Gastmusikern.
Eigentlich, so stelle ich nach einer Weile fest, ist dieses Album gar nicht soweit von BONGWATER entfernt. Psychedelisch und sanft wie immer entführt Kramer seine Zuhörer in eine Welt voller seltsamer Klänge, Geräusche und Instrumente, lullt ein und hält wach zugleich, da sich keine zwei Songs gleichen und, bildlich gesprochen, hinter jeder Ecke eine Überraschung bereitgehalten wird.
Wirklich phantastisch ist hier übrigens die Interpretation des BEATLES-Klassikers We can work it out. Wer weiß, was ihn bei BONGWATER erwartet, kann auch hier blind zugreifen. Ist schon beinahe E-Musik...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #20 II 1995 und Joachim Hiller