SLEAVE

How To Get Over

Auch in Richmond, Virginia sind Punks sehnsüchtig. SLEAVE machen im Grunde da weiter, wo THE MENZINGERS auf ihren Platten immer wieder aufhören. Irgendwo zwischen AGAINST ME! und Bruce Springsteen spielen die vier hier allen in die Karten, die noch den richtigen Soundtrack für den Festivalsommer brauchen. Dabei tun sie niemandem weh. Das machen THE MENZINGERS auch nicht. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass es hier und da etwas unbequemer sein dürfte. „Birthday“ oder „Canary“ sind sehr gute Songs, keine Frage. Und die Nähe zu ALKALINE TRIO in „Still“ übersehen wir hier auch einfach mal mit wohlwollendem Augenzwinkern. SLEAVE sind eine gute und clevere Band, die die richtigen Vorbilder hat. Um sich von diesen jedoch abzusetzen, braucht es vielleicht etwas mehr Mut. Mut, die ausgetretenen Pfade zugunsten eigener Ideen zu verlassen. Das funktioniert bei „Clean“ schon ganz gut. „How To Get Over“ ist ein nettes Album. Und wenn SLEAVE irgendwann mal richtig durchgestartet haben, freue ich mich, darüber mal geschrieben zu haben. Das Potenzial ist da. Jetzt also Augen zu und mal ausnahmsweise in die dunkle Gasse abbiegen.