Die in den frühen Achtzigern in Milwaukee, Wisconsin gegründeten VIOLENT FEMMES gehören dank des näselnden Nicht-Gesangs ihres Frontmanns Gordon Gano zu den nach zwei bis drei Sekunden sofort wiedererkennbaren Bands, die bereits mit dem Song „Blister in the sun“ ihres Debüts von 1983 Kultstatus erlangten.
Im Grunde spielen die Femmes nur typisch amerikanischen Folkrock, aber ihr minimalistischer Umgang mit diesem Genre und ihr reichlich kaputt klingendes Instrumentarium versahen ihren Sound mit einer geradezu punkigen Attitüde.
„We are never to old to rock’n’roll ...“, hatte Bassist Brian Ritchie in den 2000er Jahren mal bei einem Auftritt verlauten lassen, und das gilt auch für das neue Album „Hotel Last Resort“, drei Jahre nach dem Vorgänger „We Can Do Anything“ erschienen.
Die Femmes halten dabei weiterhin an dem bewährten Rezept ihres selbstbetitelten Debüts fest – die Nachfolger „Hallowed Ground“ (1984) und „The Blind Leading The Naked“ (1986) waren in dieser Hinsicht weniger gelungen –, leisten sich kleinere stilistische Experimente und besitzen auch weiterhin ein Gespür für wundervoll eingängige Melodien, die sie mit rudimentären Mitteln umsetzen, aber das sehr virtuos und sophisticated.
Und so besitzt auch „Hotel Last Resort“ wieder extrem viel Charme, was die Femmes zu einer dieser unverwüstlichen Bands macht, deren spezieller Sound sich einfach nicht abnutzen will.
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