Es gibt ein paar Gänsehautplatten, deren Effekt man sich selbst nicht erklären kann. Für mich ist „Strangers In The Night“ von UFO eine solche, und zudem eines der wenigen Live-Alben in der Rockmusikgeschichte, die eine Daseinsberechtigung haben (neben „It’s Alive“ von den RAMONES und „Made In Japan“ von DEEP PURPLE).
Seite 3 mit dem unglaublich mitreißenden „Lights out“ und dem elf Minuten laufenden „Rock bottom“ ist in Sachen Intensität die Essenz von Rockmusik und bis heute mitreißend. Sollte man also darüber nachdenken, ein UFO-Live-Album zu erstehen (oder überhaupt ein UFO-Album), ist dieses erste Wahl – und übrigens auch in einer remasterten Version verfügbar.
Worin angesichts der anerkannten Qualität und Meilenstein-Dimension dieser Platte der Sinn der Doppel-CD „,Hot ’N’ Live‘ – The Chrysalis Anthology 1974-1983“ liegen soll, erschließt sich mir nicht, denn „Lights out“ etwa wirkt in der hier enthaltenen Version von 1977 wie mit Handbremse gespielt.
Auch die Version von „Rock bottom“ ist weniger knackig, gleiches gilt für das hier recht lahme „Doctor doctor“. Nein, diese Zusammenstellung ist nicht schlecht, aber einfach zweite Wahl, bietet aber in schöner Aufmachung mit Linernotes und Fotos im Booklet zumindest einen guten Überblick über die Live-Präsenz der Band zwischen 1974 und 1983.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Joachim Hiller
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