Wenn ein Album schon so beginnt, dann kann man diesem eigentlich nur noch ehrfürchtig Respekt zollen, und genau das werde ich jetzt tun. Also, Feedback, rasend schneller Trommelwirbel, DILLINGER ESCAPE PLAN-mäßige Riffs, das Griffbrett hoch und runter, scheppernder Bass, und der Sänger schreit sich die Seele aus dem Leib, um dann kurze Zeit später eine sehr extravagante Tonfolge in klarsten Tönen anzuschlagen, dann Stakkato, Stakkato, Stakkato.
Das dürfte die ersten beiden Minuten auf "Hot Damn" treffend beschrieben haben. Die Texte beschäftigen sich mit der Doppelmoral Amerikas und sind auch ohne die Musik interessant zu lesen.
Das Design des Booklets hat Jacob Bannon übernommen, der mit seinem Label Deathwish Inc., seiner Designfirma Atomic! ID und CONVERGE inzwischen ziemlich ausgelastet sein dürfte. Diesmal hat er sich an Photographien gehalten und dem Album noch einen schmucken Pappschuber verpasst.
Doch das Wesentliche bleibt der Inhalt, denn im Laufe des Albums steigt dann der Rock'n'Roll-Gehalt unerwartet an, und selten hat man eine so extreme, aber doch zugleich abwechslungreiche und swingende Platte gehört.
Endlich mal ein Album, auf dem mal wieder so richtig gerockt wird, ohne dass es in Stumpfsinn oder Monotonie abflacht. "Hot Damn" überzeugt auf ganzer Linie, und es ist erstaunlich, dass die Band die von den ersten Songs vorgelegte Messlatte auf Albumlänge nicht reißt, sondern kontinuierlich anhebt.
EVERYTIME I DIE waren auch schon mit so ziemlich allen Metalcore-Größen auf Tour und nachdem man sich mit BURIED ALIVE, POISON THE WELL und EIGHTEEN VISIONS die Bretter teilte, liegen nun Touren mit GIVE UP THE GHOST und THROWDOWN an und der Ferret-Act steht den bereits genannten Gruppen sicherlich in nichts nach.
Wenn ihr Musik wollt, die euren Herzschlag rapide beschleunigt und bei euch durch die vielen Tempiwechsel zugleich ein ungläubiges Kopfschütteln hervorruft, dann ist es Zeit für "Hot Damn!" (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Thomas Eberhardt