PISSED JEANS

Honeys

Die gibt’s – zum Glück! – also auch noch: PISSED JEANS, in Allentown, PA gegründet, veröffentlichten 2005 ihr erstes Album „Shallow“, zogen nach Philadelphia um und nahmen mit „Hope For Men“ (2007) und „King Of Jeans“ (2009) zwei Alben für Sub Pop auf, fanden Freunde unter Menschen, die sich noch an FLIPPER und DEAD BOYS erinnern konnten, die die späten, fiesen BLACK FLAG-Alben lieben, die AmRep-Platten im Regal stehen haben, es eben gerne laut, fies und schmutzig mögen.

Vier Jahre sind eine lange Zeit zwischen zwei Platten, aber PISSED JEANS haben es nicht drangegeben, sie sind noch so wütend und angepisst wie zuvor, haben wie 2009 auch diesmal wieder mit Alex Newport aufgenommen und in Form von „Honeys“ ein finsteres, böses, weises Album aufgenommen.

„Honeys“ torkelt daher wie ein besoffener Zwei-Meter-Mann, der auch in diesem Zustand noch in der Lage ist, dich mit einem Schlag wegzuhauen – und dir dabei noch gute Ratschläge für den Rest deines jämmerlichen Labels gibt.

PISSED JEANS sind nämlich eine jener Bands, deren Texte man sich wirklich durchlesen sollte. Hier gibt es keine verkackte Teenager-Lyrik, keine Ratschläge für ein gesundes Leben, sondern „nette“ kleine Geschichten und Einsichten.

„Teenage adult“ etwa rechnet mit ewig jungen Popkulturversagern ab, „Cat house“ ist Ausdruck der Verzweiflung eines Katzenhaarallergikers, „Cafeteria food“ offenbart Rachegelüste à la Hubert Selby, und „Chain worker“ lässt in Abgründe blicken: „I drink my alcohol deep into the core of my bones [...] It’s that dark, humid walk home that welcomes me most“.

Süße Popsongs, die sollen andere schreiben.