Mit einem halben Jahr Verspätung legen die Waliser HONDO MACLEAN ihren Debüt-Longplayer "Unspoken Dialect" vor. Eigentlich war dessen Veröffentlichung bereits für den Herbst 2004 geplant, doch während der Arbeit im Studio verabschiedete sich der Drummer unerwartet aus den Reihen der Band, so dass zunächst potenter Ersatz gefunden werden musste.
Das Warten hat sich gelohnt, denn die zehn Tracks der Platte belegen eine überaus positive Weiterentwicklung, stellt man sie mit den voran gegangenen EPs in eine Reihe. Diese waren auf der Insel weit mehr als nur Achtungserfolge und konnten das Quintett längst etablieren.
HONDO MACLEAN zählen in die Kategorie junger Bands, die zwanglos und mutig limitierende Genre-Grenzen von Beginn an außen vor lassen und in den eigenen Songs Elemente aus (Post-)Hardcore, Indie, Emo, Rock und Metal progressiv und effektvoll zusammen führen.
Der Fünfer reiht sich dank souveränen Songwritings und überzeugendem "Hart-Zart-Mix" nahtlos neben THE HURT PROCESS, FUNERAL FOR A FRIEND, LOST PROPHETS usw. ein, auch wenn die Waliser die newschooligste Anlage unter den Genannten mitbringen.
Sicherlich gelingt es HONDO MACLEAN nicht, dem bearbeiteten Genre neue Impulse zu verleihen, aber "Unspoken Dialect" belegt dennoch, dass die Musiker mit ganzem Herzen bei der Sache sind und die selbst gewählte Ausrichtung tief verinnerlicht haben.
Letztlich hebt sie gerade das ein wenig aus der breiten Masse ab. Und auch handwerklich kann die Gruppe aus Wales kleinere Pluspunkte auf der Habenseite verbuchen. "Unspoken Dialect" garantiert für kurzweilige Unterhaltung und die anstehende Tour mit THE BLED Anfang Juni verspricht gleiches.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Arne Kupetz