Eine dieser seltsamen musikalischen Ausgrabungen auf dem Fünfundvierzig Label, eine Zusammenarbeit von S.Y.P.H.-Schlagzeuger Ullip und CAN-Gitarrist Michael Karoli, die 1984 in Nizza und Solingen aufgenommen wurde.
Das Ganze könnte auch eine CAN-Platte sein, denn von Sekunde 1 an wird jeder Song durch Karolis typisches sphärisch verzerrtes Gitarrespiel dominiert, dazu kommen entfernt an Reggae erinnerndere percussive Rhythmen und ein Gesang, der auch von CAN-Sänger Damo Suzuki stammen könnte.
Es überwiegen aber lange improvisierte Instrumentalpassagen, die scheinbar noch mal alle vom Krautrock der 70er ausgehenden Energien zu bündeln versuchen, in einer Zeit, in der man noch die Nachwehen der NDW spürt.
Wie so viele Platten aus dieser Ecke mehr Jam-Session als eine in sich geschlossene Studioplatte, aber gerade darüber entwickelt sich die besondere Atmosphäre, die diese Kollaboration ausstrahlt, die man getrost neben seine CAN-Platten stellen kann.
(8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Thomas Kerpen