CIRCLE

Hollywood

CIRCLE aus Finnland sollten nicht mit CIRCLE aus Belgien verwechselt werden: Letztere spiel(t)en Hardcore, erstere alles. Auf dem neuen Album der bereits 1991 gegründeten Band, deren einzige personelle Konstante Bassist Jussi Lehtisalo darstellt, ist diese überall zuhause, von Prog- und Krautrock, von klassischem Heavy Metal bis zu Hard Rock, von Punk bis zu Post-Hardcore reichen die Einflüsse, und von Song zu Song und auch mal innerhalb eines Stückes gibt es stilistisch keine durchgehende Linie, sondern nur mitreißende Freude am wuseligen Kombinieren von Stilen, am multi-instrumentalen Musizieren.

So was kann furchtbar in die Hose gehen, wenn so was von überambitionierten Muckern versucht wird und in konturenlosem Schrott mündet – oder es gelingt so wunderbar wie bei CIRCLE, die mit dem US-Amerikaner Bruce Duff (Ex-JESTERS OF DESTINY) einen exzellenten Sänger haben.

Das klingt dann mal nach SENSATIONAL ALEX HARVEY BAND, nach IRON MAIDEN („Sacrifice“), oder nach einer Rock-Oper, wenn man sich wie bei „Madman“ und „Suddenly“ in 15:19 oder 11:33 episch austobt.

Wie gesagt, so was kann grausam kitschig sein und völlig in die Hose gehen, doch „Hollywood“ fasziniert und fesselt und macht einfach unbändigen Spaß – zumindest Menschen ohne Scheuklappen.