SAMUEL HIERONYMUS HELLBORN

Hollow Skai

Tja, wer hätte das gedacht. Von wegen Drogen und Alkohol und unsteter Lebenswandel hart am Anschlag. Nein: Samuel Hieronymus Hellborn ist es, der all die Musiker im vergangenen und aktuellen Jahrhundert um die Ecke gebracht hat.

Weil er einer ist, der sich zwar gerne mit großen Namen im Freundeskreis schmückt und Elvis „Jüngelchen“ nennt, den Superpromis aber ratzfatz eine Abfuhr in den Tod beschert, sobald die nicht mehr so tun, wie er es gerne hätte.

Hellborn hat sie alle unter die Erde gebracht: von Louis Armstrong bis Amy Winehouse., von John Lennon bis Michael Jackson., sogar die RAMONES. Und wie er sein Werk verrichtete, wieder und wieder, berichtet er uns in diesen vollkommen durchgeknallten Memoiren – aufgeschrieben von Autor Hollow Skai, der bereits als Gründer des Labels No Fun Records und Verfasser einer gefeierten Rio Reiser-Biografie von sich reden machte.

Jetzt also hat er Samuel Hieronymus Hellborn ausgegraben und erzählt durch ihn die verrückteste Musikgeschichte seit John Nivens „Kill Your Friends“. Mehr noch: Ganz nebenbei handelt Hollow Skai auch noch wie in einem Rundumschlag die Geschichte der Pop- und Rockmusik ab, vom Jazz bis ins Hier und Jetzt.

Ein großer Spaß, mit nur einem Manko: Wie es mit Hellborn und Lemmy Kilmister respektive David Bowie aussieht, das verschweigt das Buch naturgemäß, weil es noch vor dem Tod dieser beiden Ikonen entstanden ist.

Aber das könnte ja dann in einer Fortsetzung abgehandelt werden, und darüber würde sich wohl niemand, der diese aberwitzigen Memoiren studiert hat, ernsthaft beklagen. Möge Samuel Hieronymus Hellborn noch ein bisschen weitermachen mit seiner mörderischen Leidenschaft, die den Opfern Leiden schafft, nicht aber den Lesern.