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MØRSCH

Hohldrehung

Die ersten Akkorde katapultieren mich vom Sound her in den Januar 1990, als ich zum ersten Mal die BOXHAMSTERS gehört habe. Dann setzt der rauhe, sehr spezielle Gesang ein und ich weiß, es sind MØRSCH. Die sieben neuen Songs haben es in sich und keiner gleicht dem anderen. Klar ist es Punkrock, klar haben sie auch mal TURBOSTAAT oder EA80 gehört, aber MØRSCH machen etwas ganz Eigenes daraus. Mir hat schon das Debüt gut gefallen, hier legen sie gefühlt noch eine ordentliche Schippe drauf. Auch textlich holen sie mich ab. „Bin ich der Einzige, der hier kämpft?“, klagen sie in „Awwk“, bevor sie in „Abschlag“ feststellen: „am Ende siegt der Klischee“. Und vielleicht ist das dann auch der „Elitepunk“, dem sie „60Sek“ widmen – und hey, da gibt es doch KNOCHENFABRIK-Anleihen. Auch „Egotrip und Hirngespinst“ ist ganz großes Kino. Das Album kommt als einseitig bespielte 12“, auf der Rückseite gibt es das Covermotiv als Siebdruck und das erinnert mich an die Serie „Time Tunnel“. „We are the past on self-destruct“ – ein schönes Statement aus „Kein Disco“ ... „Hohldrehung“ ist der passende Soundtrack zu den Herbsttagen. Mal sehen, ob es auch im Sommer passt!