CONRAD SCHNITZLER & BJØRN HATTERUD

Hirschgebrüll

Sehr schön ist die Entstehungsgeschichte dieses Albums: Hatterlund schreibt Schnitzler an und fragt ihn, ob er ihm etwas aus seinem musikalischen „Mülleimer“ schicken könnte zur Weiterbearbeitung. Nun ja, Schnitzler, schickt ihm zerkratzte CDs und sonstigen Unrat, den er findet, und im Anschluss eine Mail, dass man sich doch mal ernsthaft Gedanken über eine Zusammenarbeit machen sollte.

Kreativität, Impulsivität und Humor halten wohl bis ins hohe Alter an? Gut zu wissen. In der elektronischen Nische dürfte C. Schnitzler kein Unbekannter sein und für alle die es noch nicht mitbekommen haben, er spielte bei TANGERINE DREAM und KLUSTER und auch seine Solowerke gelten als Klassiker der härteren Progressiven Elektronik.

Also so was wie eine „Legende“ könnte man sagen, die sich nicht zu Schade dafür ist, mit unbekannteren Menschen zu musizieren und sich komische Sachen auf den Kopf setzen zu lassen – um diesen Gag zu verstehen, surft einfach mal auf der dazugehörigen Website vorbei.

Musikalisch bietet das Album alles, was den schnitzlerischen Kosmos schon immer ausmacht hat, ergänzt um ein paar neue Nuancen durch Hatterud. Flächensounds ebenso wie knarzende Verzerrungen, alles in allem eher auf Atmosphäre ausgelegt, denn auf Rhythmus und Konfrontation.

Für seine Verhältnisse sogar sehr luftig und eingängig. Eine Kollaboration, die sich jedenfalls gelohnt hat und einen durchweg positive Eindruck hinterlässt.